Donnerstag, 28. März 2013

Happy Vegan Easter to Everybunny!




Vor einem Jahr steckten wir zu Ostern noch in unseren veganen Kinderschuhen, heuer ist das schon ganz anders und wir freuen uns euch in unserem Osterspecial traditionelle Osterrezepte ganz ohne TierlEId zubereitet zeigen zu können. Zuvor gehen wir aber noch der Frage auf den Grund die wir sehr oft gestellt bekommen: warum wir denn auch keine Eier konsumieren, dafür muss doch niemand leiden, oder doch?


Ostern ohne Ostereier? Aber ich kauf doch eh nur Bioeier!
In unserer vegetarischen Zeit haben wir jahrelang mit sehr gutem Gewissen Eier gekauft und gegessen. Natürlich Bioeier. In unseren Köpfen entstanden dabei Bilder von glücklichen Hühnern die zufrieden im Sonnenschein hinter dem Bauernhof ihre Körnchen aufpicken und für die es das natürlichste und normalste der Welt ist, täglich ihr Ei zu legen und Sonntags vielleicht auch mal zwei.

Auch ohne Bioeierskandal der letzten Wochen muss man zugeben, daß das leider sehr naiv war...

Denn was kaum jemand wahrhaben möchte: auch Biohennen leben nicht in paradiesischen Verhältnissen, ganz im Gegenteil: nach EU-Bio-Verordnung teilen sich 6 Hennen einen Quadratmeter begehbare Fläche im Stallraum. Frust und Konflikte vorprogrammiert. Nicht unbedingt ein großzügiges Wohnangebot.

In der normalen Boden und Käfighaltung sieht es noch viel schlimmer aus:
noch weniger Platz, Gitterstäbe statt Einstreu (lässt sich ja schneller reinigen und Zeit ist Geld!), künstliches Licht um den Hühnern eine raschere Abfolge von Tag und Nacht vorzutäuschen woraufhin diese mehr Eier legen, brutale Schnabelkürzungen damit sich die Tiere gegenseitig weniger verletzen können, Antobiotoka etc. und vor allem rund um die Uhr viel Stress für die Tiere.

Alles Bio oder was?
Bio bedeutet laut EU Verordnung nicht nur lächerlich wenig mehr Platz für die Tiere gegenüber Bodenhaltung und zusätzlich etwas Einstreu, sondern sieht auch das Füttern mit Biofutter vor. Dennoch räumen Bio Austria auf ihrer Homepage ein: 

"Eine ganz besonders schwer zu lösende Problematik ist die der 100 % Bio-Fütterung. Das genetisch bedingt hohe Leistungspotenzial der Tiere erfordert eine ausgezeichnete Proteinqualität des Futters, die mit biologisch produzierten Futtermitteln derzeit kaum zu erreichen ist. Eine Fütterung mit 100 % Bio-Futtermitteln führt daher nicht nur zu niedrigeren Leistungen, sondern vor allem zu erhöhten Ausfällen, schlechterer Fleischqualität und verminderter Tiergesundheit."

Äh ja...man kann sich wohl ausrechnen was die armen Viecher zur Leistungssteigerung in ihr gutes Biohappi verabreicht bekommen. Die Natur ist wohl zu langsam und unwirtschaftlich. Und der Verbraucher wird schon nix merken.

Todesurteil: Männlich
Was wir scheinbar auch immer sehr erfolgreich verdrängt haben, ist die Tatsache daß auch auf den schönsten und natürlichsten Biohöfen weit und breit nur ein Gockel zu sehen war, der sogenannte "Hahn im Korb" was man ja durchaus als postive Redewendung auffasst. Über 30 Jahre kam bei uns nie die Frage auf warum das so ist. Ja warum ist das eigentlich so?

Auch hier möchten wir Bio Austria zitieren:
"Die Tatsache, dass männliche Kücken aus der Legehennenzucht als Eintageskücken aussortiert und getötet werden, kann aus ethischer Sicht nicht einfach hingenommen werden und entspricht sicherlich nicht dem ganzheitlichen Bio-Gedanken. Die männlichen Kücken werden nicht zur Fleischproduktion verwendet, da sie im Gegensatz zu Kücken von Mastrassen viel zu schlechte Wachstumsleistungen aufweisen und ihre Mast daher nicht wirtschaftlich wäre."



http://frankover.files.wordpress.com/2012/04/529332_10150693952158643_90035328642_9092147_770231563_n.jpg


Hingenommen wirds trotzdem, auch wenn es ethisch nicht korrekt ist, aber wir Menschen würden ja sonst bestimmt verhungern! Und die sind eh noch so klein die Viecherl und das dauert nur 2 Minuten, die merken das ja nicht und blöd, daß da die Natur da nicht mitgedacht hat, sonst könnte man sich die ganze Sauerei der Entsorgung ersparen.


Ja und wie werden die Küken entsorgt?
Die beliebtesten Entsorgungsarten sind Vergasen und Schreddern.

Wers genau wissen möchte:

Hühner vergasen mit Jamie Oliver

ZDF Doku Ausschnitt

Und was kann man da jetzt tun?
Wer sich keine eigenen Hendl zulegen mag, sollte zum Wohl der Tiere am Besten gar keine Eier mehr konsumieren, aber das muss natürlich jeder für sich selber entscheiden. Aber den Konsum reduzieren und Alternativen eine Chance geben kann schon einiges bewegen. Natürlich kann man sich das anfangs schwer vorstellen, war bei uns auch so, aber in der Zwischenzeit haben wir vieles ausprobiert um das herkömmliche Ei in der Küche zu ersetzen (dabei natürlich auch öfters ins Klo gegriffen) und nach kurzer Zeit war es völlig normal für uns anders zu backen und zu kochen und dabei trotzdem auf nichts verzichten zu müssen. Im Gegenteil, wir finden z.B. vegan backen viel einfacher und einige Freunde haben sich nach dem Kuchenkonsum vergeblich in unseren Mülleimern auf die Suche nach einer leeren Eierschachtel gemacht weil sie dachten wir flunkern ob der Flaumigkeit des Kuchens ;)

Aber jetzt zu unseren Tipps, wir verwenden statt Ei...

* als Bindemittelersatz: Sojamehl, Johannisbrotkernmehl, Tomatenmark, pürierter Tofu, Mais- oder Kartoffelstärke, Fruchtmus (z.B. Banane oder Apfel) Leinsamenschrot, Pfeilwurzelstärke, Nussmus, feuchte Brotkrumen. Bei pikanten Gerichten kann man auch Gemüsepüree (z.B. Kürbis) oder Tomatenmark verwenden. Oft kann man das Ei auch ganz weg lassen.

* als Treibmittelersatz: Backpulver, Natron (immer in Verbindung mit Säure wie ein Schuß Essig oder Zitrone) mit Mais- oder Kartoffelmehl. Sojadrink, Sojajoghurt oder kohlensäurehaltiges Mineralwasser statt Wasser benutzen.

* für den Geschmack: Kala Namak (schwarzes Schwefelsalz)
* für die Konsistenz: Tofu, Seidentofu
* für die Farbe: Kurkuma, Paprikapulver, Safran
* nur Eiweiß: Agar Agar

 
Wie ihr seht, hat man das meiset davon onehin zu Hause.Wer mag, kann auch auf fertige Ei Ersatz Mischungen zurückgreifen, die wir persönlich aber nicht unbedingt nötig finden. 

Man muss schon zugeben, daß die Liste der natürlichen Ersatzprodukte auch aus gesundheitlicher Sicht jede Menge Vorteile hat, der Egoismus kommt also auch als Veganer nicht zu kurz ;)
Super daran ist auch, daß diese "Eier" nicht schlecht werden oder man zum Nachbarn huschen muss weil die Eier ausgehen, weil irgendetwas findet sich immer als Ei- Ersatz zu Hause. Und wer schon mal eine Salmonellen Vergiftung hatte braucht sich hier auch keine Sorgen auf Wiederholung machen :)


Und was wäre Ostern ohne traditionelle Ostergerichte?
Auch das ist kein Problem für uns, voila, hier unsere Lieblingsrezepte!

Cookies N'Style hat mit viel Liebe zum Detail ihre Ostergeheimnisse Preis gegeben die wir nicht nur nachbacken sondern auch gerne mit euch teilen.



REZEPT: Osterlämmchen
Zutaten:
150g Dinkelvollkornmehl
30g Speisestärke
50g gemahlene Mandeln
90g Rohrzucker
1/2 tl Vanille
2tl Weinsteinbackpulver
1/2 tl Natron
40g neutrales Öl
130ml Pflanzliche Milch
Abrieb einen halben Zitrone
 2-3 tl Zitronensaft


Zubereitung:
1. Zuerst die trockenen Zutaten miteinander vermischen.
Die feuchten Zutaten hinzugeben und mit dem Mixer zu einem homogenen Teig verarbeiten.

2. Eine Lämmchenform einfetten und den Teig einfüllen.
Bei 160 grad ca. 35 Minuten lang backen.

3. Nach der Backzeit vollständig auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen oder mit Schokolade glasieren.



REZEPT: Osterstriezel
Zutaten:
500g Mehl
75g Rohrzucker
1tl Salz
75g vegane Butter (Alsan)
250ml pflanzliche Milch
1 Würfel Hefe oder eine Packung Trockenhefe

Rosinen und Hagelzucker zum dekorieren bzw. einkneten 


Zubereitung:
1. Mehl, Zucker und Salz miteinander vermischen.
Vegane Butter/ Alsan in einem kleinen Topf schmelzen und mit der Pflanzenmilch aufgießen. So weit erwärmen, dass das Gemisch lauwarm ist und dann die Hefe einrühren, bis sie aufgelöst ist.

2. Das Hefegemisch zu den trockenen Zutaten geben und mit den Knethaken des Mixers durchkneten, bis eine schöne Teigkugel entstanden ist.
Nun muss der Teig erstmal abgedeckt an einem warmen Ort für eine Stunde gehen.

3. Sobald der Teig fertig gegangen ist, in kleine Portionen teilen und zu dünnen Würstchen ausrollen. Kleine Zöpfchen daraus flechten. Ich habe in die Hälfte der Mini-Striezel noch Rosinen eingeknetet, bevor ich die kleinen Zöpfchen geflochten habe.
Mini-Striezel auf ein Blech setzen und zugedeckt erneut für 1/2 Stunde gehen lassen.Dann noch mit etwas Pflanzenmilch bestreichen und nach belieben mit Hagelzucker bestreuen.  
Bei 170 Grad im vorgeheizten Backofen für etwa 20 Minuten backen (müsst ihr mal zwischendurch reinschauen, damit sie nicht zu dunkel werden).



Auf dem Blog von Chilinginger gibt es ein leckeres Rezept für Tofrührei das wir euch natürlich auch nicht vorenthalten möchten.

REZEPT: Frühstücks-Rührei
Zutaten für 2-3 Personen:
250 g weicher Tofu (z.B. Joya)
50ml ungesüßte SPflanzenmilch
1 TL Salz
1/2 TL Kurkuma
1/4 TL Paprika Pulver (am besten geräuchert)
Optional 1 Prise Asnat (Teufelsdreck, hat einen schwefelhaltigen Geschmack wie Eier)
Zum Garnieren Schnittlauch oder Petersilie

Zubereitung:
Tofu mit einer Gabel in einer Rührschüssel zerdrücken. Pflanzenmilch, Salz, Kurkuma, Paprika Pulver und Asant  gut verühren. Über den zerdrückten Tofu giessen, verschmischen und 10 Minuten ziehen lassen. Eine Pfanne erhitzen und Tofu in etwas Öl bei mittlerer Hitze ca. 4 Minuten braten (gelegentlich umrühren).
Auf Tellern verteilen und mit gehackten Kräutern garnieren.
Tipp: Für einen besonders feinen Geschmack 2-3 Tropfen Trüffelöl in die Tofumarinade geben.


Und wie wäre es mit einem Osterschinken im Brotteig? Gibts natürlich auch!


REZEPT: Osterschinken im Brotteig
Zutaten:
1 Stk Veganer Schinken aus pflanzlichem Eiweiß
1 fertige Brotbackmischung 

ev. frische Kräuter und Nüsse

alternativ Brotteig selber machen: 
500 g Weizenvollkornmehl 
1 Pkg.Germ 
400-500 ml Wasser (lauwarm) 
1/2 EL Salz 
Öl


Zubereitung:
Brotbackmischung nach Anleitung anrühren, ca. 10 Minuten kneten, zu einer Kugel formen und ca. 30 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Wir haben unserer Mischung noch Sonnenblumenkerne, Walnüsse und frisches, selbstgemachtes Bärlauchpesto untergemischt. Wenn der Teig aufgegangen ist, je nach Wunsch nochmals zusammenschlagen und noch einmal gehen lassen (dadurch wird das Brot feinporiger) oder weiter verarbeiten. In diesem Fall den Teig vorsichtig zu einer Flade auseinander ziehen, den Schinken mittig plazieren und die Teigenden übereinander schlagen und mit den Händen einen Laib formen. Laib mit den Teigenden nach unten auf ein Backblech plazieren und nochmal 30 Minuten rasten lassen.
Anschließend Oberfläche mit Wasser benetzen, ev. einschneiden und bei ca. 200 Grad ins Rohr schieben. Nach ca. 10 Minuten Temperatur reduzieren und nochmal ca. 30 Minuten weiterbacken. Brot gegen Ende eventuell nochmals mit Wasser bestreichen.
Dazu passt Erdäpfel- Vogerlsalat, Senf, frischer Kren und eine Schnittlauch oder Bärlauchsauce.


Aber, aber...was ist mit dem Schokohasen?
Den kann man sich einfach nach Hause bestellen!



In diesem Sinne wünschen wir euch ein tierlEIdfreies Osterfest!

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